Ein Unternehmen im Wandel

Interview mit Valerio Signorelli, Managing Director DACH und Robert Horvath, Head of Marketing DACH der Ascom

Ascom ist ein Schweizer Traditionsunternehmen, das 2022 das 160-jährige Bestehen feiert. Lange Zeit stand die Telekommunikation im Fokus, früher war Ascom als Multidivisionales Unternehmen insbesondere für Telefonie-Lösungen und robuste Handsets bekannt.

Die letzten Jahre hat sich Ascom jedoch sehr stark zu einem führenden Player rund um missionskritische Kollaborations- und Kommunikationslösungen weiterentwickelt. Im Mittelpunkt stehen das Gesundheitswesen sowie die Langzeitpflege, die Lösungen von Ascom erfüllen dabei die höchsten Ansprüche in äußerst kritischen Bereichen wie Intensivpflege-Stationen. Dabei hat Ascom ein klar definiertes Ziel vor Augen: die Pflege zu unterstützen und zu entlasten.

„Lag früher der Fokus eher auf Devices für mobile Kommunikation, geht es heute um intelligente, end-to-end Plattformlösungen mit starker Software zur Alarmierung und patientenzentrierter Kommunikation – insgesamt also um Tools, die den Pflegealltag entlasten“, so Valerio Signorelli, Managing Director DACH.

Die Stärken der Ascom mit Carrier-übergreifenden Kommunikationslösungen und robusten Devices kommen natürlich weiterhin in diesen Plattformlösungen zum Einsatz und werden von Kunden und Partnern sehr geschätzt.

„Das heißt, dass Ascom in der Vergangenheit durch einen tiefgreifenden Transformationsprozess gegangen ist hin zu einem Lösungsanbieter; eine Transformation, die weiter andauert, in der wir uns stetig weiterentwickeln. Diese Transformationsphase, mit all ihren Herausforderungen, empfinde ich als besonders spannend und reizvoll. Sie war geprägt durch eine steile Lernkurve, es gab erfolgreiche Pilotprojekte und nachhaltige Projekterfolge. Dank unserer Größe sind wir auch agil genug, haben aber dennoch die Power im Unternehmen, um sehr große und komplexe Projekte zu betreuen“, sagt Valerio Signorelli.

Herstellerneutrale Integrationsplattform

Als Schweizer Traditionsunternehmen wird Ascom der Schweizer Neutralität natürlich gerecht und integriert herstellerneutral nahtlos sowohl die Medizintechnik, die Haustechnik und ICT-Lösungen als auch Sensoren, Wearables oder andere alarmgebende Informationsquellen in eine intelligente Alarmmanagement Software Suite.

Mit der Plattform werden wichtige Informationen und Alarme aufgenommen und die richtigen Informationen zu den richtigen Personen im richtigen Kontext smart verteilt. Selbst klinische Systeme und Endgeräte unterschiedlicher Hersteller und Generationen, wie Medizingeräte, Lichtrufe oder technische Umsysteme, können einheitlich zusammengeführt werden, sodass Daten besser ausgewertet und Pflegekräfte schneller informiert und auch alarmiert werden können.

Das Portfolio beinhaltet darüber hinaus Patientenruflösungen und Mobilgeräte, die speziell auf die Anforderungen im Gesundheitswesen zugeschnitten sind. Dadurch hilft Ascom ihren Kunden insgesamt im Alarmmanagement, in der teamübergreifenden und patientenzentrierten Kommunikation, sowie in der Optimierung von klinischen Workflows, wobei die Lösungen in Krankenhäusern auf der ganzen Welt eingesetzt und geschätzt werden. Jährlich fließen mehr als 10% des Umsatzes in Forschung und Entwicklung, um die Innovationsführerschaft auszubauen.

Mit den Lösungen wendet sich Ascom primär an Healthcare-Einrichtungen unterschiedlicher Art, wie zum Beispiel Krankenhäuser, den gesamten Reha-Bereich und Psychiatrien, Alters- und Pflegeheime, aber auch an Gefängnisse, Retail-Unternehmen, Logistikfirmen, für die insbesondere Lösungen für Alleinarbeiterschutz und professionelle Onsite-Mobilkommunikation angeboten werden.

„Mit unseren Lösungen greifen wir in die täglichen Arbeitsprozesse ein“, so Valerio Signorelli. „Jeder weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig es sein kann, alltägliche Workflows zu ändern. Wir begleiten daher unsere Kunden eng in der Optimierung ihrer klinischen Workflows und stehen beratend zur Seite mit den Erfahrungen von weltweiten Projekten. Diese enge Begleitung spiegelt sich in unserem Selbstverständnis als Solution Company. Wir haben auch spezielle Teams aufgebaut, die einen Pflegebackground haben, die Sprache der Pflege sprechen und die Prozesse sehr genau verstehen. In Workshops definieren wir dann gemeinsam mit unseren Kunden, wie wir mit unseren Lösungen ihren Arbeitsprozess verbessern können. Die Erfahrungen, die wir in diversen Projekten sammeln konnten, versuchen wir dabei lösungsorientiert einzubringen.“

Awareness schaffen

150 Mitarbeiter sind heute für Ascom in der DACH-Region tätig. Insgesamt kennen viele Leute die Ascom noch von vor vielen Jahren, jedoch ist die Bandbreite der Lösungen in den letzten Jahren enorm gestiegen. „Wir versuchen in Seminaren, Webinaren oder auf Messen, unserem YouTube Channel und anderen sozialen Kanälen wie LinkedIn eine Awareness für unsere Lösungs-Suite zu schaffen“, so Robert Horvath, Head of Marketing DACH. „Ein wichtiger Fokus ist das digitale Marketing, welches wir in Zukunft noch stärker ausbauen werden. Die Menschen haben historisch bedingt ein bestimmtes Bild von Ascom, dem Traditionsunternehmen, das Paging oder Telefonie macht und von dem man vielleicht länger nichts gehört hat. Mit diversen Initiativen versuchen wir aufzuzeigen, was wir heute tatsächlich machen und können. Nach einer Portfolio-Präsentation sind die Leute dann oft erstaunt, welch intensive Transformation Ascom durchlaufen hat. “

Innovative Technologien, innovative Themen

Auch in Zukunft lautet das primäre Ziel, mit modernster Technologie die Pflege zu entlasten und zum Beispiel ruhigere Intensivstationen zu schaffen. Dafür braucht man hochzuverlässige und innovative Systeme, die die höchsten regulatorischen Ansprüche erfüllen.

„Der Geräuschpegel auf Intensivstationen ist durch die vielen Alarmsignale sehr hoch“, so Valerio Signorelli. „Das wirkt sich negativ auf Patient:innen und Pflegepersonal aus, die extrem hohen Einflüssen und Belastungen ausgesetzt sind. Wir arbeiten deshalb mit Medizingeräteherstellern an einer Lösung, mithilfe derer der Geräuschpegel am Point-of-Care und am Medizingerät gesenkt werden kann und mithilfe derer die Alarmierung mobil erfolgt. Insgesamt versuchen wir damit Lösungen zu schaffen, die einen Beitrag zu der Entlastung der Pflege leisten, die das wichtige Rückgrat des Gesundheitssystems ist.“

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